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© CALCHAS project
Um den steigenden Waldbrandgefahren in den mediterranen Wäldern zu begegnen, hat das CALCHAS-Projekt das Integrated Forest Fire Analysis System (IFFAS) geschaffen, ein übertragbares System, das Simulationen und meteorologische Daten für einen effektiven Brandschutz verwendet. Für die Kommunen wurden Schulungen angeboten.
Feuer ist die bedeutendste natürliche Bedrohung für Wälder und Waldgebiete des Mittelmeerraums. Die durchschnittliche jährliche Zahl der Waldbrände im Mittelmeerraum, insbesondere in Südeuropa, liegt bei fast 50.000 - doppelt so viele wie in den 1970er Jahren. Das natürliche Pflanzenökosystem des Mittelmeerraums ist reich an Sträuchern und Nadelwäldern und daher besonders anfällig für Feuer. Inzwischen sind die Sommerperioden wärmer, trockener und länger und projizierte Klimaänderungen deuten auf eine Zunahme der Häufigkeit und Schwere von Waldbränden hin. Ein Katastrophenrisiko entsteht, wenn eine Gefahr auf besonders gefährdete Bereiche und Systeme trifft. Ein wesentlicher Faktor, der die Anfälligkeit erhöht, ist die Unzulänglichkeit der Katastrophenmanagementplanung. Waldbrandkatastrophen haben schwerwiegende Lücken in der Koordinierung, in der Befehlskette und in der unzureichenden Ressourcenverwaltung und -allokation aufgezeigt. Oft wurden die Informationen nicht aktualisiert oder waren unzureichend, was zu einer ineffizienten Entscheidungsfindung führte.
Beschreibung der Fallstudie
Herausforderungen
Ein wichtiger Schritt im Katastrophenmanagement ist die Vorbereitungsphase, die direkt mit der Reduzierung von Risiken verbunden ist. Die Bewertung von Gefahren, eine gute Planung, angemessene Managementstrategien und die Zusammenarbeit sind wesentliche Elemente und standen im Mittelpunkt des CALCHAS-Projekts, das zu einem integrierten Analysesystem für den effektiven Brandschutz von Wäldern führte.
Politischer Kontext der Anpassungsmaßnahme
Case mainly developed and implemented because of other policy objectives, but with significant consideration of climate change adaptation aspects.
Ziele der Anpassungsmaßnahme
In zwei Pilotgebieten (Troodos, Zypern; Grammos, Griechenland), das Projekt zielte darauf ab:
- Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten von Katastrophenschutzfachleuten und -diensten in Bezug auf eine wirksame zeitliche und räumliche Planung der Ressourcen;
- Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten der Entscheidungsträger in Bezug auf die Evakuierungsplanung;
- Steigerung der Wirksamkeit und Bereitschaft von Feuerwehren, Katastrophenschutz, lokalen Gemeinschaften und anderen Interessenträgern, mit Waldbrandbedrohungen umzugehen.
In diesem Fall implementierte Anpassungsoptionen
Lösungen
Das Projekt CALCHAS entwickelte und etablierte ein Integriertes Waldbrandanalysesystem (IFFAS) für den effektiven Waldbrandschutz. Es verwendet ein Waldbrandsimulationstool, das in der Lage ist, die Entwicklung eines Waldbrandes abzuschätzen. Das Tool verwendet Eingabedaten zum Zündrisiko, meteorologische Echtzeitdaten, die Vegetation des Gebiets und räumliche Informationen (Isokonturen und Bodenhöhe).
Meteorologische Stationen werden in den Gebieten der beiden Pilotstandorte (Troodos in Zypern und Grammos in Griechenland) installiert, die stärker dem Brandrisiko ausgesetzt sind, und die strukturellen Merkmale der Vegetation liefern detaillierte Informationen, die nützlich sind, um zu wissen, wann die Umweltbedingungen für die Brandentwicklung günstig sind. Das Feuersimulator-Tool wird dann verwendet, um die Brandentwicklung vorherzusagen und bei der Verwaltung zu helfen.
Zusätzliche Details
Beteiligung der Stakeholder
Zuständige Behörden wie Feuerwehren, Katastrophenschutzabteilungen, Forstbehörden, Kommunen, Landwirtschafts- und Umweltministerium sowie Privatpersonen waren an der IFFAS-Entwicklung und der Verbreitung der Projektergebnisse zur Bewältigung von Waldbrandgefahren beteiligt. In den letzten drei Monaten des CALCHAS-Projekts wurde IFFAS an die zuständigen Waldbrandbehörden der beiden Pilotstandorte geliefert: die Fire & Katastrophenschutzabteilungen der Region Kastoria in Griechenland und die Abteilung für Wald und das Ministerium für Landwirtschaft, natürliche Ressourcen und Umwelt Zyperns.
Erfolgsfaktoren und limitierende Faktoren
Die Nutzung meteorologischer Stationen und morphologischer Informationen liefert detaillierte Informationen über die Umwelteigenschaften der beiden Pilotgebiete. Sie bezieht auch lokale Akteure wie Feuerwehren, Katastrophenschutz und lokale Gemeinschaften ein, damit die mit der Anwendung des Systems gewonnenen Informationen verbreitet werden können, um weitere Strategien zur Bewältigung des Brandrisikos zu erörtern.
IFFAS ist auf andere Waldgebiete übertragbar, auch wenn es maßgeschneidert sein muss und einige spezifische Merkmale der Gebiete enthalten muss, in denen es angewendet wird. Die Vegetation (Art, Dichte und Entflammbarkeit), die Topographie und die räumlichen Parameter des Gebiets sowie die identifizierten möglichen Brandgebiete müssen für jeden Standort, an dem IFFAS angewendet wird, bestimmt werden. Innerhalb von IFFAS können diese Eingaben mit lokalen meteorologischen Daten kombiniert werden, um eine Echtzeit-Schätzung/Prognose der Entwicklung des Wildbrandes zu erstellen.
Eine der Grenzen des Systems könnte die Fähigkeit der lokalen Behörden (Bürgerschutz, Feuerwehren und Entscheidungsträger) sein, den Simulator anzuwenden und die daraus gewonnenen Informationen zu verwalten. Im Rahmen des CALCHAS-Projekts wurden fünf Schulungen (3 für Zypern und 2 für Griechenland) zur Nutzung der Software organisiert. Darüber hinaus wurde den autorisierten Nutzern der Simulationsplattform empfohlen, sich jederzeit an das Projektteam zu wenden, um weitere Informationen und Hilfe zu erhalten.
Kosten und Nutzen
Das Integrierte Waldbrandanalysesystem (IFFAS) ist ein nützliches Instrument für die zuständigen Behörden:
- Auf Szenarioebene: (i) zu Personalschulungszwecken, (ii) zur Planung der erforderlichen Brandschutzinfrastrukturen (Brandüberwachungsstationen, Brandschutzzonen, Wassertanks usw.).
- Auf operativer Ebene: zur Entscheidungsfindung und Koordinierung bei Waldbrandereignissen.
Das Gesamtbudget für das CALCHAS-Projekt belief sich auf 2.337.114,00 EUR (der EU-Beitrag im Rahmen des LIFE-Programms belief sich auf 1.158.803,00 EUR). Dies umfasste Kosten für die Entwicklung, das Projektmanagement, die Verbreitung, den Kapazitätsaufbau usw. Die erforderlichen Gesamtinvestitionskosten für die Entwicklung und Anwendung von IFFAS in anderen Waldgebieten belaufen sich auf rund 350 000 EUR für eine Waldfläche von 100 km2 und 1 000 000 EUR für eine Waldfläche von 500 km2. Die Kosten für die IFFAS-Anwendung in anderen Bereichen umfassen: Untersuchung der standortspezifischen Merkmale, Datenerhebung und -analyse, Anwendung der entwickelten Methoden, Entwurf von IFFAS für die spezifischen Bereiche, Entwicklung der erforderlichen Hardware (meteorologische Stationen, Hilfsausrüstung usw.), Installation der Hardware, Prüfung von IFFAS und Schulung der zuständigen Behörden. Diese Kosten können in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie geomorphologischer und Flora Komplexität des Gebiets, Lage und Abgelegenheit des Waldgebiets, und die Verfügbarkeit von vorhandenen Daten für das spezifische Waldgebiet variieren.
Implementierungszeit
IFFAS wurde im Rahmen des CALCHAS-Projekts entwickelt und getestet, das zwischen März 2010 und August 2013 läuft.
Lebensdauer
Es gibt keine Lebensdauerbegrenzung für IFFAS, solange der ordnungsgemäße Wartungsbetrieb gewährleistet ist.
Referenzinformationen
Kontakt
Ioannis Spanos
TERRA NOVA Ltd
39 Kaisareias str., 11527 Athens, Greece
Τel. +30 210 777 5597
E-mail: spanos@terranova.gr
Websites
Referenzen
EU-LIFE-Programm
Veröffentlicht in Climate-ADAPT: Nov 22, 2022
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