5.1 Entwicklung eines Aktionsplans zur Anpassung

Ein Anpassungsaktionsplan ist das zentrale, wichtigste und etablierte und bewährte politische Instrument zur Umsetzung der Anpassung. Sie legt dar, was getan werden muss, um priorisierte Anpassungsoptionen in Aktionen umzuwandeln, von wem und wann anzugeben und den Ressourcenbedarf und die Ressourcenzuweisung zu berücksichtigen. Der Hauptzweck eines Anpassungsaktionsplans besteht darin, den Umsetzungsprozess durch die Bereitstellung eines detaillierten Fahrplans zur Umsetzung der Anpassungsoptionen in die Praxis umzusetzen.

Das Dokument des Aktionsplans stellt die politischen Ergebnisse der vorangegangenen Phasen der Anpassungspolitik dar. Sie sollte daher fest auf den Ergebnissen der Schritte 1-4 des Anpassungszyklus basieren. Aufbauend auf der Anpassungsstrategie und der Konkretisierung ihrer übergeordneten Ziele und strategischen Ausrichtungen präsentiert der begleitende Aktionsplan das Portfolio ausgewählter Anpassungsmaßnahmen, beschreibt sie operativ und strukturiert und skizziert einen strategischen Prozess und Koordinierungsmechanismen für die Umsetzung. Ein Aktionsplan zielt im Vergleich zum strategischen Rahmen in der Regel auf einen kürzeren Zeithorizont ab und unterliegt daher häufigeren Überarbeitungen. Aufbauend auf dem nationalen Aktionsplan sollten die subnationalen Governance-Ebenen innerhalb eines Landes eigene Anpassungspolitikdokumente entwickeln und Anpassungsmaßnahmen entsprechend ihren spezifischen Kontexten priorisieren und konkretisieren. Das Unterstützungsinstrument für städtische Anpassung bietet entsprechende Orientierungshilfen für europäische Städte, Städte und andere lokale Behörden.

Je nach Querschnittscharakter der Anpassung an den Klimawandel werden Anpassungsaktionspläne integriert, sektorübergreifende politische Dokumente enthalten, die Anpassungsmaßnahmen in einem breiten Spektrum klimasensibler Sektoren vorsehen. Zur Orientierung und Erleichterung der Berücksichtigung der Anpassung in die einschlägigen sektorpolitischen Bereiche können sektorale Anpassungspläne ergänzend zu umfassenden Anpassungsplänen entwickelt werden.

Es wird dringend empfohlen, Interessenträger aus relevanten Sektoren und Ebenen einzubeziehen, Vereinbarungen im Hinblick auf die Umsetzung anzustreben und zu schließen und den Aktionsplan zur Anpassung in eine öffentliche Konsultation zu erörtern. Dies sind wesentliche Elemente der Steuerung der Anpassung und ebnen den Weg für eine wirksame Umsetzung.

Damit ein Aktionsplan zur Anpassung wirksam ist, muss unbedingt politische Zustimmung eingeholt werden. Anpassungsstrategien und Aktionspläne können wirksam sein, wenn sie rechtlich unverbindliche, „weiche“ Politiken sind, aber ihre Verankerung in Rechtsvorschriften wird gesetzliche Verantwortlichkeiten schaffen und somit deren Umsetzung zugute kommen.

Gestaltung des Anpassungsaktionsplans

Der Anpassungsaktionsplan enthält und beschreibt die ausgewählten Anpassungsoptionen, die möglicherweise in sektorbezogenen Tätigkeitsfeldern und bereichsübergreifenden oder generischen Maßnahmen organisiert sind, und skizziert Wege für deren Umsetzung. Obwohl der Detailgrad und die Struktur variieren können, sollte er unter anderem die folgenden Informationen enthalten, die so weit wie möglich für jede einzelne Aktion formuliert sind:

  • Ziele des Handelns
  • Gründe und Relevanz von Maßnahmen
  • Umsetzungsschritte und -pfade
  • Instrumente, die Einstiegspunkte für Mainstreaming und Umsetzung bieten
  • Rollen und Zuständigkeiten der Durchführungsakteure unter ausdrücklicher Berücksichtigung der Notwendigkeit einer Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren auf allen Ebenen
  • Zeitplan für die Umsetzung
  • Schätzung der benötigten Ressourcen in Bezug auf personelle, finanzielle und wissensbezogene Ressourcen
  • Verfügbare Optionen für Finanzierung und Finanzierung
  • Potenzielle Konflikte und Synergien
  • Indikatoren und Mechanismen zur Überwachung und Bewertung des Umsetzungserfolgs
  • Bestimmungen für die Überarbeitung von Maßnahmen
  • Informationsbedarf, offene Forschungsfragen und Möglichkeiten zur Schließung von Wissenslücken
  • Mögliche Handlungshindernisse und Erleichterung von Faktoren zur Überwindung dieser

Bereits bei der Ausarbeitung des Aktionsplans wird dringend empfohlen, die Notwendigkeit der Überwachung und Bewertung der Fortschritte bei der Umsetzung und der Anpassungsergebnisse zu berücksichtigen. Die klare und nachprüfbare Definition der Ziele jeder Maßnahme und die Anregung möglicher Indikatoren unterstützen die anschließende Messung des Umsetzungserfolgs. Jede Anpassungsmaßnahme kann Potenziale für Synergien und Konflikte aufweisen – mit anderen Maßnahmen, sektoralen Interessen oder anderen Zielen der öffentlichen Politik, einschließlich der Eindämmung des Klimawandels und der Verringerung des Katastrophenrisikos. Wenn Konflikte und Kompromisse verborgen bleiben, droht dies die Kohärenz verschiedener Politiken und kann zu unbeabsichtigten nicht nachhaltigen oder maladaptiven Ergebnissen führen. Um Synergieeffekte zu fördern und antagonistische Auswirkungen von Anpassungsmaßnahmen zu vermeiden, ist es daher hilfreich, potenzielle Konflikte und Synergien im Strategiepapier zu identifizieren und zu kennzeichnen und so das Mainstreaming zu unterstützen. Je nach Umfang und Ambitionen des Aktionsplans können die angesprochenen Zielgruppen unterschiedlich sein und können von Behörden auf verschiedenen Ebenen, Infrastruktur-/Dienstleistern, Interessengruppen/NRO, Forschungs- und Bildungsorganisationen bis hin zu privaten Unternehmen (einschließlich Versicherungen und Industrien), Ressourcenverwaltern und Grundbesitzern, privaten Haushalten und der Zivilgesellschaft insgesamt variieren. Soweit zutreffend, kann es sinnvoll sein, sie in Durchführungsakteure aufzuteilen, die die Hauptverantwortung für eine Maßnahme, Kooperationspartner und weitere beteiligte Interessenträger tragen.

Planung von Anpassungspfaden

Ein Anpassungsaktionsplan kann in Anpassungspfaden organisiert werden, wobei das Umsetzungsschema für jede Anpassungsoption aus einer Abfolge von Maßnahmen für ein vordefiniertes Anpassungsziel besteht. Dabei stellt jeder Implementierungsschritt einen Baustein dar, der an Zeithorizonte gekoppelt ist und Unsicherheiten entlang des Umsetzungsprozesses berücksichtigt. Anpassungspfade bieten einen konzeptionellen Rahmen für eine flexible Politikplanung, der es einem iterativen und dynamischen Umsetzungsprozess ermöglicht, Unsicherheiten zu bewältigen, Veränderungen in komplexen sozioökologischen Systemen zu bewältigen und unerwünschte und maladaptive Folgen zu begrenzen. Anpassungspfade bestehen aus einer Abfolge möglicher Aktionen, die einem Entscheidungsbaum ähneln. Im Laufe der Zeit können mögliche „Kipppunkte“ (z. B. Klimaereignisse, Änderungen externer Rahmenbedingungen) einen Überprüfungsmechanismus auslösen, um zu überprüfen, ob die Aktionslinie noch dem festgelegten Ziel entspricht oder nicht. Dies kann dazu führen, dass auf einen anderen Umsetzungspfad umgestellt werden muss. In Verbindung mit einer soliden Überwachung und Bewertung der Umsetzung kann dieser Ansatz dazu beitragen, das Lernen im Laufe der Zeit zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit oder Anpassungsfähigkeit zu erhöhen.

Quelle: Zandvoort et al. (2017): Anpassungspfade in der Planung für unsicheren Klimawandel: Anträge in Portugal, der Tschechischen Republik und den Niederlanden. Umweltwissenschaft und Umweltpolitik 78 (2017) 18–26.

Lernen von guten Beispielenauf transnationaler, nationaler und subnationaler Ebene

Die verfügbaren Anpassungsstrategien und Aktionspläne anderer europäischer Länder sowie solche, die in einigen transnationalen (Makro-)Regionen vorhanden sind, können als hilfreiche Beispiele für Länder oder Regierungen auf subnationaler territorialer Ebene bei der Ausarbeitung ihrer eigenen Anpassungsplanungsdokumente dienen. Es ist am besten, Dokumente aus mehreren Ländern zu bewerten und zu vergleichen, von Best Practices zu lernen und sie individuell anzuwenden. Transnationale Kooperationsstrukturen und -netze, wie europäische transnationale Kooperationsregionen, makroregionale Strategien und internationale Übereinkommen, können den Austausch von Wissen und das gegenseitige Lernen von Erfahrungen zwischen Ländern und Regionen erheblich unterstützen. Transnationale Vernetzung kann auch dazu beitragen, die Anpassungspolitik auf EU-, transnationaler und nationaler Ebene besser aufeinander abzustimmen und grenzüberschreitende Anpassungsfragen in Anpassungspapieren zu berücksichtigen.

Zusätzliche Ressourcen

Länderprofile

Transnationale Regionen

Mapping Governance der Anpassung an den Klimawandel im Alpenraum

Anpassungspolitik und Wissensbasis in transnationalen Regionen in Europa

Begründung, Ansatz und Mehrwert der wichtigsten Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Verwendung von Schlüsselartmaßnahmen zur Berichterstattung über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den EWR-Mitgliedstaaten

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