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Fallstudien

Vrijburcht: ein privat finanzierter, klimasicherer Kollektivgarten in Amsterdam

Vrijburcht: ein privat finanzierter, klimasicherer Kollektivgarten in Amsterdam

Vrijburcht ist ein Mehrzweck-Wohn- und Arbeitskomplex in Amsterdam. Es bietet viele gemeinsame soziale Annehmlichkeiten für die Bewohner und die Menschen aus der Nachbarschaft. Das Herzstück des Komplexes ist der Hofgarten mit Bäumen, ein Gemüsegarten, Rasenflächen, Blumen, Bänke und ein Gewächshaus. Der Garten bietet verschiedene Lösungen für die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels; es bietet den Bewohnern eine kühle Umgebung in wärmeren Sommern; Regenwasser wird in unterirdischen Tanks zur Bewässerung in Trockenperioden gelagert; die ungesiegelte Fläche erlaubt maximale Regenwasserdurchlässigkeit. Der Komplex wurde durch eine „kollektive private Inbetriebnahme“ realisiert und finanziert.

Zukünftige Bewohner entwickeln gemeinsam das Projekt, das ihnen maximalen Einfluss auf die Planung gibt, aber auch die Risiken im Zusammenhang mit der Vorfinanzierung und Bauphase mit einschließt. Der klimasichere Hofgarten war integraler Bestandteil der Gestaltung des Komplexes und seiner Merkmale, die auf den Wünschen der zukünftigen Bewohner basieren.

Beschreibung der Fallstudien

Herausforderungen

Der Klimawandel wird zu häufigeren und intensiveren extremen Regenereignissen in den Niederlanden führen. Studien deuten darauf hin, dass ein Temperaturanstieg um 1 Grad das Niederschlagsvolumen bei extremen Niederschlagsereignissen um 14 % erhöhen würde. In Amsterdam führen bereits jetzt intensive Regenschauer aufgrund der begrenzten Durchlässigkeit der Stadtoberflächen häufig zu Überschwemmungen. Das Wasser loszuwerden scheint eine erste und offensichtliche Reaktion zu sein. Unter einem zukünftigen Klima können jedoch in den Sommermonaten Trockenperioden auftreten, die eine Bewässerung der städtischen Vegetation in öffentlichen und privaten Räumen erfordern. Wasser sollte daher in der städtischen Umgebung erhalten bleiben. Außerdem werden die Temperaturen steigen und die Durchschnittstemperatur wird voraussichtlich im Jahr 2050 um 1-1,3 Grad Celsius steigen.  Dies wird von heißeren Sommertagen und häufigeren Hitzewellen begleitet, bei denen die bebaute Umgebung unangenehm warm werden kann.

Ziele

Das Hauptziel der Bewohner – für den Vrijburcht-Baustein zu sein, bestand darin, ein attraktives und nachhaltiges Gebäude für Menschen zum Leben, Arbeiten und Treffen anzubieten, indem eine Mischung aus bezahlbarem Wohnraum, Ateliers/Büros und öffentlichem Raum geschaffen wird. Der Komplex wurde in erster Linie von den zukünftigen Bewohnern finanziert. Alle Häuser werden über den Innenhof erreicht, der als zentraler und informeller Bereich dient, um sich zu treffen. Gleichzeitig sollte es das Risiko von pluvialen Überschwemmungen verringern, Regenwasser zur Bewässerung speichern und Hitzestress verringern, indem den Nutzern des Gebäudes ein gutes Mikroklima zur Verfügung gestellt wird.

Lösungen

Der Komplex besteht aus 52 Wohnungen, zwei Gästezimmern, einem Pflegeheim für sechs Jugendliche mit leichten psychischen Beeinträchtigungen, einem gemeinsamen Hobbyraum, einem Fahrradhaus und einem Parkhaus, einer Kindertagesstätte, einem Café mit Terrasse am Wasser, einem Theater, einer schwimmenden Plattform zum Schwimmen und einem Landeanleger für einen Segelclub. Der Hofgarten bietet Lösungen, um Überschwemmungen von extremen Regenfällen, Trockenheit während Trockenperioden und Hitzestress an heißen Sommertagen zu verhindern oder zu reduzieren:

  • Regenwasser von den Dächern wird in zwei Tanks gesammelt, die im Garten begraben sind und insgesamt 6 000 l Wasser enthalten können. Dieses Wasser wird zur Bewässerung des Gartens und der Pflanzen auf den umliegenden Terrassen/Balkonen verwendet und deckt den gesamten Bewässerungsbedarf in den meisten Jahren ab.
  • Das PKW-Parkhaus ist unter dem Gebäude gebaut und der Garten ist minimal gepflastert, um maximale Durchlässigkeit für Regenwasser im Garten zu schaffen.
  • Relief wird so geschaffen, dass Wasser aus höheren Teilen in eine sumpfartige Umgebung fließt. Dies verhindert eine Überflutung des Gartens und erhöht die Vegetationsvielfalt durch die Schaffung von Trockner- und feuchteren Umgebungen im Innenhofgarten.
  • Drainpipes werden im Erdgeschoss von den Fassaden abgelöst und bilden zusammen eine Pergola-Konstruktion für Kriechanlagen. Dies minimiert die Auswirkungen eventueller Leckagen auf die Fassade. Kriechanlagen werden auch an der Außenseite des Gebäudes verwendet, wenn sie Windschutzscheiben abdecken, um grüne Fassaden zu bilden.
  • Die vielen Bäume im Garten sorgen für Schatten und tragen so zu einem angenehmen Mikroklima an heißen Sommertagen bei.

Um den Gebäudekomplex und den Hofgarten realisieren zu können, wurde eine Initiative zur kollektiven privaten Inbetriebnahme (CPC) ins Leben gerufen, die es den zukünftigen Bewohnern ermöglicht, sich selbst zu organisieren und ihre Wünsche zu verwirklichen (siehe auch „Stakeholder Partizipation“).

Relevanz

Der Fall wurde hauptsächlich aufgrund anderer politischer Ziele entwickelt und umgesetzt, jedoch unter erheblicher Berücksichtigung von Aspekten der Anpassung an den Klimawandel.

Zusätzliche Details

Stakeholderbeteiligung

Das Projekt ist eine Initiative zur kollektiven privaten Kommissionierung (CPC). Dies bedeutet, dass zukünftige Anwohner das Projekt gemeinsam entwickelt haben, einschließlich der Risiken, die mit der Vorfinanzierung verbunden sind. Zukünftige Bewohner organisierten sich in einer Stiftung (Vrijburcht Stiftung). Diese Organisationsstruktur hat den Vorteil, dass sie den zukünftigen Bewohnern viel Freiheit gibt, ihren Wunsch zu verwirklichen, aber auch ein starkes Engagement für den Prozess fordert. Alle Kosten wurden von der Stiftung Vrijburcht im Auftrag der (zukünftigen) Bewohner getragen.

Es gab keine Subventionen. Stattdessen arrangierte die Vrijburcht-Stiftung mit der Rabobank die Option eines Privatkredits zu günstigen Zinsen und arrangierte Verfahren für einen speziellen Hypothekenbau von Amsterdam für Menschen mit einem durchschnittlichen regulären Einkommen (die sogenannte „Amsterdamse Midden Hypotheek“). Auch die (soziale) Wohnungsgesellschaft ‚De Key‘ gewährte finanzielle Garantie und Know-how.

Vrijburcht wurde im Jahr 2000 von einer Gruppe von Menschen rund um den Architekten initiiert, die alle im Zentrum von Amsterdam leben. Sie sahen die Möglichkeit, in einem CPC-Projekt ein eigenes neues Gehäuse zu schaffen. Es war ihre Vision, dass das Gebäude Arbeitsräume und eine Theaterfunktion umfassen sollte. Diese kleine Gruppe von Menschen begann, mehr Menschen einzubeziehen, und präsentierte ihren Plan der Gemeinde. Die Stadt Amsterdam reservierte bestimmte Gebiete der neu errichteten Insel „Steigereiland“ für das CPC-Projekt. 2002 wurde Vrijburcht eine Parzelle endgültig zugeteilt. Im Laufe des Jahres 2002 wurde deutlich, dass es noch nicht genügend Teilnehmer gab. In dieser Phase beteiligte sich die (soziale) Wohnungsbaugesellschaft „De Key“ und im Jahr 2003 unterzeichnete De Key eine Vereinbarung mit der Vrijburcht-Stiftung, die im selben Jahr rechtlich gegründet wurde. Die Vereinbarung betraf die Unterstützung und Unterstützung bei der Durchführung des Programms und die Finanzierung von 21 Häusern, die subventionierte Vermietung von Wohnraum für das betreute Leben für sechs junge Menschen mit leichter Beeinträchtigung und deren Begleiter (De Roef) sowie den Kauf und die Vermietung des Kindertages- und Cafégebäudes. „De Key“ hat eine passive Mitgliederversammlung in der Vrijburcht Stiftung erhalten. Die Hofgartenkommission wird 2004 aktiv und präsentiert ihre Pläne in einer Werkstatt im Juni 2004, rund um die Zeit der Fertigstellung des Vorentwurfs.

Die Gestaltung des Hofgartens wurde von Landschaftsarchitekten gestaltet, die auch als zukünftige Bewohner der Stiftung Vrijburcht beteiligt waren. Ihre Beteiligung in einer frühen Phase des Prozesses ermöglichte es, eine echte Integration von Garten und Gebäude (z. B. Parkhaus vollständig unter dem Gebäude und nicht unter dem Garten, Pergola-Bau von Regenwasserleitungen) und ein ernsthaftes Budget für den Garten zu erreichen. Durch Präsentationen, Exkursionen, eine Meinungsumfrage und mehrere Workshops mit anderen zukünftigen Bewohnern entstand eine gemeinsame Vorstellung von Programm, Atmosphäre und Designstil. Eine separate „Gartenkommission“, die für die Pflege des Gartens zuständig ist, existiert noch.

Erfolgsfaktoren und Hemmnisse

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Initiative sind:

  • Der Bau- und Entwicklungsprozess war ein kollektiver Prozess mit dem gemeinsamen Wunsch nach einem Gebäude, das sowohl im sozialen als auch im Klimakontext nachhaltig war. Das Konzept des grünen und nachhaltigen Innenhofs wurde von allen Beteiligten weitgehend unterstützt.
  • Die frühzeitige Einbeziehung von Landschaftsarchitekten in den kollektiven Prozess war ein Schlüsselelement, um die Grünfläche mit dem Gebäude zu integrieren und genug Geld aus dem gesamten Projektbudget zu reservieren, um es zu realisieren.
  • Die Stiftung Vrijburcht bestand aus Menschen, die viel Zeit und Mühe in den Prozess investierten, was eine Voraussetzung für eine kollektive und private Inbetriebnahme ist. Die Landschaftsarchitekten haben ihre Berufserfahrung als Mitglieder der Vrijburcht Stiftung in das Prozessmanagement eingebracht.
  • Die (soziale) Wohnungsstiftung „De Key“ gewährte finanzielle Garantie durch die Finanzierung der noch nicht verkauften Häuser und durch die Auslassung anderer Räume (z. B. Kindertagesstätte und Unterkünfte für leicht behinderte Menschen). „De Key“ lieferte auch Erfahrung bei der Überwachung der Bauphase. Dies ermöglichte den Beginn des Gebäudes in der Phase, in der es noch nicht genügend private Teilnehmer gab. „De Key“ nahm an der Vrijburcht-Stiftung teil, gab den privaten Teilnehmern aber Raum, um ein eigenes Konzept zu entwickeln.
  • Es wurden Low-Tech-Maßnahmen ergriffen, die den Garten erschwinglich und nachhaltig machten (z. B. Einsatz gemeinsamer Kriechpflanzen statt technischer Lösungen für grüne Fassaden).
Kosten und Nutzen

Die Kosten für den Garten selbst beliefen sich auf 55,000 EUR, ohne die Kosten des Regenwasserspeichers (17,500 EUR) und eines Gewächshauses (30,000 EUR). Die Gesamtkosten des Gebäudekomplexes beliefen sich auf 16 Mio. EUR. Die Kosten für den Garten wurden von allen Bewohnern/Nutzern im Rahmen der Gesamtkosten über die Vrijburcht-Stiftung getragen (siehe auch „Teilnahme der Interessenträger“). Der Garten war ein kollektiver Wunsch der Stakeholder und wurde von ihnen durch Kompromisse bei der Gesamtgestaltung des Komplexes finanziert: das Gesamtbudget wurde festgelegt, aber der Garten konnte durch Einsparung anderer Aspekte des Gebäudedesigns finanziert werden.

Jährlich belaufen sich die Kosten für die Pflege des Gartens auf 3,000 EUR, einschließlich des Beitrags eines Gärtners neben der ehrenamtlichen Arbeit der Bewohner. Auch die Kosten für die Instandhaltung werden von den Bewohnern und „De Key“ im Rahmen der regulären Servicegebühren des Gebäudes getragen, die über den Hausbesitzerverband verwaltet werden. Eine Gartenkommission kümmert sich um die Gesamtaspekte der Pflege des Kollektivgartens.

Der Nutzen lässt sich nur schwer monetär ausdrücken. Der Garten trägt zum Wohlbefinden der Bewohner und zu einem guten Mikroklima bei. Bewohner zum Beispiel empfinden die Notwendigkeit einer Klimaanlage in ihren Häusern nicht. Wasser zur Bewässerung der vielen Pflanzen auf Terrassen neben dem Hofgarten stammt aus dem Regenwasserspeicher, der den Wasserbedarf in den meisten Jahren erfüllt. Eine Überflutung des Gartens bei intensiven Duschen wird verhindert. Der Garten ist auch ein Erholungsort, an dem sich die Bewohner treffen und so den kollektiven Aspekt des Komplexes unterstreichen, Obst/Gemüse bieten und als natürlicher Spielplatz für Kinder dienen.

Die Entwicklung des Projekts erfolgte durch private kollektive Inbetriebnahme. Privatpersonen erwarben gemeinsam ein Stück Land und vereinigten sich in einer Stiftung, die als Kommissar für das gesamte Projekt fungiert. Dies bedeutet, dass die Bewohner durch die hoc geschaffene Vrijburcht-Stiftung Einfluss auf das Projekt haben.

Sobald das Projekt realisiert wurde, wurden alle Eigentümer der Wohnungen und anderer Räume des Gebäudes im Hausbesitzerverband (Vereniging van Eigenaars) vereint, der eine juristische Person ist, die sich um die Instandhaltung des Gebäudes und andere gemeinsame Interessen kümmert, darunter der Garten. Der Verein hat einen Vorstand, eine Generalversammlung, einen Vorsitzenden und einen Finanzausschuss und ist in allen Fällen in den Niederlanden eine gemeinsame Struktur, wenn mehr Eigentümer an einem Gebäude beteiligt sind.

Umsetzungszeitraum

Die Planungsphase begann im Jahr 2000, die Bauphase begann 2005. Vrijburcht, einschließlich des Hofgartens, wurde 2007 fertiggestellt.

Lebensdauer

Für das Gebäude selbst ist der Zeithorizont für die Instandhaltung 40 Jahre, aber es gibt keine grundlegenden Einschränkungen für eine längere Nutzung. Für den Garten gibt es auch keine Einschränkung, obwohl jährliche Wartung notwendig ist.

Referenzinformationen

Kontakt

M. Vergunst
Beheerstichting Vrijburcht
p/a Pedro de Medinalaan 128
1086 XR Amsterdam
Tel: +31 20 6923007
E-mail: info@vrijburcht.com

 

Referenz

Vrijburcht - a privately funded climateproof collective garden in Amsterdam: websites and interviews to M. Vergunst and H. Schuitemaker.

Veröffentlicht in Climate-ADAPT Nov 22 2022   -   Zuletzt aktualisiert in Climate-ADAPT Apr 18 2024


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