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Fallstudien

Durchführung des österreichischen Wärmeschutzplans

Durchführung des österreichischen Wärmeschutzplans

Beweise dafür, dass steigende Temperaturen zu einer erhöhten Mortalität und Morbidität führen, sind gut dokumentiert, wobei die Verwundbarkeit der Bevölkerung standortspezifisch ist. Vor allem durch die Hitzewelle 2003 in Europa wurde das Bewusstsein für negative Auswirkungen von Hitzestress auf die menschliche Gesundheit in Österreich geschärft. Ein erhöhtes Auftreten von Hitzewellen führt zu einer Zunahme der Hitzebelastung, insbesondere in städtischen Gebieten; mit einer Intensivierung des Wärme-Insel-Effekts ist zu rechnen. Nach der Hitzewelle 2003 entwickelten verschiedene österreichische Bundesländer wie die Steiermark (2011) und Kärnten (2013) auf der Grundlage von Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation Wärmeschutzpläne, die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation zur Entwicklung von Strategien, Plänen und Maßnahmenpaketen zum Schutz der Bürger vor Hitzestress empfahlen.

Diese Pläne bieten eine Informationsbasis für öffentliche Gesundheitsdienste. Auf der Grundlage der Erfahrungen der beiden Bundesländer wurde 2017 ein österreichischer Wärmeschutzplan unter der Leitung des Ministeriums für Gesundheit und Frauenangelegenheiten unter Beteiligung mehrerer relevanter Akteure auf nationaler und Provinzebene ausgearbeitet und umgesetzt. Der Plan legt den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gesundheit sowie die meteorologischen Basisinformationen für Hitzewarnungen fest, die vom National Met Service (ZAMG) bereitgestellt werden. Die Informationen und Warnungen werden über ein solides Netzwerk von Institutionen und Akteuren im Gesundheitsbereich an den Bürger weitergeleitet.

Beschreibung der Fallstudien

Herausforderungen

Hitzewellen treten in wiederkehrenden Intervallen in Österreich auf. Aufgrund des Klimawandels sind längere und häufigere Hitzewellen zu erwarten. Hitzewellen werden durch anhaltende Tages- und Nachttemperaturen definiert, die bestimmte Grenzwerte überschreiten und sich negativ auf die Gesundheit von Einzelpersonen und Risikogruppen auswirken.

In den letzten Jahrzehnten wurden neue Rekordtemperaturen in tief liegenden Gebieten Österreichs gemessen. Es gibt einen Anstieg der nächtlichen Mindesttemperaturen von über 20 °C, insbesondere während der Hitzeperioden. Dies führt zu einer Zunahme der thermophysikalischen Belastung an heißen Tagen und bei Hitzewellen sowie zu einer Erhöhung der Sterblichkeitsrate bei Hitzewellen, insbesondere für Hochrisikogruppen (z. B. ältere Menschen, Kinder und chronisch kranke Menschen). Auch mögliche Leistungsbeeinträchtigungen an heißen Tagen und bei Hitzewellen werden gegeben.

Ziele

Hauptziel des österreichischen Wärmeschutzplans ist es, Hitzestress abzubauen und zusätzliche klimaveränderungsbedingte negative gesundheitliche Auswirkungen in der Bevölkerung in besonders wärmegefährdeten Gebieten (z. B. städtische Gebiete, die vom Hitze-Insel-Effekt betroffen sind) zu verhindern. Neben dem Klimawandel ist mit einem breiten demografischen Wandel in der österreichischen Gesellschaft zu rechnen. Veränderungen der Bevölkerungsgröße, der Altersverteilung, der Zahl der Einpersonenhaushalte oder anderer demografischer Merkmale haben Auswirkungen auf den Umgang mit der Umwelt, aber auch auf die spezifischen Bedürfnisse (z. B. Erhöhung der Wärmeempfindlichkeit mit dem Alter). Der Plan dient dazu, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Probleme zu erhöhen, die durch anhaltende Hitzewellen verursacht werden. Praktische Tipps und ein Leitfaden für Behörden und Institutionen sollten helfen, wärmebedingte Krankheiten und tödliche Verluste zu verhindern.

Besonderes Augenmerk wird auf chronisch Kranke, Menschen in schlechtem Gesundheitszustand, Kinder, ältere Menschen und Menschen, die in Gebieten leben, die zunehmend Hitzewellen ausgesetzt sind, gelegt. Dieser Plan legt Rollen und Funktionen für staatliche Institutionen auf nationaler und regionaler Ebene fest. Obwohl es zentral vom Ministerium für Gesundheit und Frauenangelegenheiten koordiniert wird, verfügt es über eine dezentralisierte operative Struktur.

Lösungen

Zu den wichtigsten im Plan vorgesehenen Elementen und Maßnahmen gehören:

  • Definition der Rollen und Verantwortlichkeiten für jede Behörde, die an der Planoperation beteiligt ist. Innerhalb des Gesundheitssektors umfassen Rollen und Zuständigkeiten nationale und regionale Ebenen. Das Ministerium für Gesundheit und Frauenangelegenheiten informiert über die Hitzewarnung auf seiner Webseite und bietet und fördert Vorsorgemaßnahmen für die Bürger. Die Provinzen liefern so früh wie möglich spezifische Informationen zu verschiedenen Zielen (z. B. Seniorenheime, Pflegeheime, Krankenhäuser, Kindergärten).
  • Tägliche Warnungen an die breite Öffentlichkeit werden vom National Met Service (ZAMG) in Bezug auf den Gefahrenzustand im Zusammenhang mit extremen Temperaturen und Hitzewellen bereitgestellt. Es werden vier mögliche Alarmstufen berücksichtigt: I) Grün, Angabe der normalen Temperaturen für diese Zeit des Jahres; II) Gelb, was darauf hindeutet, dass die Temperaturen höher sind und in der empfindlichsten Bevölkerung gesundheitsschädliche Auswirkungen auftreten können; III) Orange, was darauf hindeutet, dass die Temperaturen hoch sind und in der empfindlichen Bevölkerung wahrscheinlich gesundheitsschädliche Auswirkungen haben; (VI) Rot, was auf extrem hohe Temperaturen hindeutet, die wahrscheinlich erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
  • Für jede Warnstufe spezifische Schutzmaßnahmen festgelegt werden, um mögliche nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit zu verringern; während einer orangen und roten Alarmstufe können beispielsweise folgende Maßnahmen aktiviert werden: (A) Informieren Sie die allgemeine Bevölkerung, die Gesundheitseinrichtungen, die sozialen Dienste und die relevanten Medienkanäle über die Alarmstufe und empfehlen Sie, welche Schutzmaßnahmen (d. h. Wassertrinken) zur Verringerung von Hitzestress ergriffen werden können; Informationsmaterial wird vom Ministerium für Gesundheit und Frauenangelegenheiten und den Regionen sowie in einschlägigen Einrichtungen (z. B. Seniorenheime, Pflegeheime, Krankenhäuser, Kindergärten) bereitgestellt; B) Verbesserung der Kommunikationskanäle in einer frühen Phase (angemessene Vorlaufzeit) zwischen dem Gesundheitssektor und anderen Sektoren; C) Koordinierung mit Notfalldiensten (z. B. Notfalldienste, mobile Gesundheitsversorgung, medizinische Vereinigung), um rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen zu fördern; (D) Koordinierung mit Apotheken, um Kunden über mögliche Probleme im Zusammenhang mit Hitzestress und Arzneimitteln zu informieren.
  • Besonderes Augenmerk auf schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen. Bei längeren Hitzewellen steht im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (AGES) eine Wärme-Hotline für die breite Öffentlichkeit zur Verfügung.
  • Überwachung der Mortalität und Morbidität im Zusammenhang mit Phasen von Hitzestress.
  • Bericht an den Gesundheitsminister und die breite Öffentlichkeit über die im Laufe des Jahres durchgeführten Aktivitäten.
Relevanz

Der Fall wurde hauptsächlich aufgrund anderer politischer Ziele entwickelt und umgesetzt, jedoch unter erheblicher Berücksichtigung von Aspekten der Anpassung an den Klimawandel.

Zusätzliche Details

Stakeholderbeteiligung

Staatliche Institutionen auf nationaler und regionaler Ebene waren an der Ausarbeitung des Plans beteiligt und arbeiten in verschiedenen Phasen der geplanten Operation zusammen, um unterschiedliche Rollen zu übernehmen. Weitere beteiligte Akteure sind Gesundheitsfachkräfte, Krankenhäuser und sonstiges Notfallpersonal.

Mitteilungen über Warnstufen und entsprechende Risikominderungsmaßnahmen werden den Medien durch den National Met Service (ZAMG) übermittelt. Gedrucktes Material zur Reduzierung von Risiken ist in Kliniken und anderen Orten, die sich an gefährdete Gruppen wie die Seniorenheime richten, weit verbreitet. Informationen sind auch online auf der Website des Ministeriums für Gesundheit und Frauenangelegenheiten sowie auf der Website der regionalen Gesundheitsbehörden verfügbar.

Erfolgsfaktoren und Hemmnisse

Das nationale Warnsystem beginnt national besser bekannt zu sein, und frühere Erfahrungen aus zwei Regionen (Steiermark und Kärnten) dienten als gute Grundlage für seine Entwicklung in Österreich.

Im Falle der Provinzen Steiermark und Kärnten wird eine gezielte E-Mail mit detaillierter Prognose, Tipps und Links für weitere Informationen an alle relevanten Akteure gesendet. Die Details sind in den jeweiligen Plänen dargestellt. Zum Beispiel in der Steiermark entwickelten die Landesgesundheitsbehörden einen Datenpool für alle relevanten Organisationen, die informiert werden sollen. Dieser Datenpool wird mit dem ZAMG ausgetauscht und als Verteilerliste für Wärmewarnungen verwendet. Zu Beginn der heißen Jahreszeit erhalten alle relevanten Organisationen in der Steiermark allgemeine Informationen zum Wärmeschutzplan. Sobald wie möglich eine Alarmstufe aktiviert ist, wird eine E-Mail mit regionalen Prognosen mit Informationsblättern und zusätzlichen relevanten Informationen gesendet.

Im Bundesland Wien warnt ein vorbeugender Wärmewarndienst in Zusammenarbeit mit dem ZAMG alle relevanten Akteure in diesem Bereich und gibt Tipps und Anregungen für Maßnahmen (Wien-Wärmeleitfaden) an die breite Öffentlichkeit. Der Wärmewarndienst wurde nach der Hitzewelle von 2003 mit verschiedenen Akteuren innerhalb der Stadt Wien, dem ZAMG sowie der Medizinischen Universität und der Landeskrankenkasse Wien entwickelt. Seit 2010 ist für die Wiener Bürger ein vorbeugender Wärmewarndienst eingerichtet, der warnt, dass ein Wärmepegel mindestens drei Tage hintereinander überschritten wird. Die Informationen werden über eine Webseite der Stadt Wien und der Landesmedien an den Bürger weitergegeben.

Wie das nationale Warnsystem tatsächlich negative Auswirkungen auf die Gesundheit reduzieren wird, wird schwer zu beurteilen sein, und es liegen derzeit keine Informationen vor, abgesehen von der quantitativen Anzahl von Klicks auf die Hitzewarnungen beim National Met Service (ZAMG). Die Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung des Plans zwischen der nationalen und regionalen Ebene sowie Akteuren im Gesundheitssektor wird eine realistische Risikobewertung auf der Grundlage von Frühwarninformationen ermöglichen und somit eine schnellere Reaktion im Gesundheitssystem gewährleisten.

Ein weiteres wichtiges Erfolgsproblem ist die Einführung unterschiedlicher Temperatursenkungswerte, die verwendet werden, um Veränderungen in jeder Region auszulösen. Dies ist jedoch Teil des Plans, der zwischen den Provinzen und dem National Met Service (ZAMG) beschlossen wird, der von raffinierteren Informationen profitieren kann.

Kosten und Nutzen

Der Plan wird vollständig vom Ministerium für Gesundheit und Frauenangelegenheiten finanziert. Mitarbeiter, die an diesem Plan arbeiten, arbeiten auch in anderen Bereichen der Prävention und machen es sehr schwierig, die mit dem Plan verbundenen Kosten und Ressourcen einzuschätzen.

Definitionsgemäß ist der Nutzen dieses Plans die Vermeidung von gesundheitlichen Auswirkungen. Die Messung dieser Vorteile ist schwierig und wurde noch nicht analysiert oder berechnet, aber da der Plan 2017 erstmals in Kraft ist, werden die Auswirkungen in den kommenden Jahren überwacht und bewertet.

Der Wärmeschutzplan ist ein nationaler Plan, der vom Ministerium für Gesundheit und Frauenangelegenheiten und allen relevanten Akteuren im Bereich Gesundheit und Frühwarnung auf nationaler und regionaler Ebene entwickelt, finanziert und umgesetzt wird.

Umsetzungszeitraum

Nach Erfahrungen mit der Hitzewelle seit 2003 wurde 2017 der österreichische Wärmeschutzplan ins Leben gerufen und wird jedes Jahr in Betrieb genommen.

Lebensdauer

Es wird davon ausgegangen, dass die im Plan vorgesehenen Maßnahmen langfristig fortgesetzt werden. Eine Überarbeitung des Plans ist geplant, nachdem erste Erfahrungen in den kommenden Sommerperioden gesammelt wurden.

Referenzinformationen

Kontakt

Sonja Spiegel
Deputy Head of Unit III/5
Ministry of Health and Woman´s Affairs
E-mail: sonja.spiegel@bmgf.gv.at

Referenz
Ministry of Health and Woman´s Affairs

Veröffentlicht in Climate-ADAPT Nov 22 2022   -   Zuletzt aktualisiert in Climate-ADAPT Apr 18 2024


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