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Aktionspläne für die Wärmegesundheit

Europa hat seit 2003 mehrere extreme Hitzewellen im Sommer und kontinuierliche neue Rekorde in Bezug auf extreme Temperaturen erlebt, die zu wärmebedingter Morbidität und Mortalität, geringerer Arbeitsproduktivität und wirtschaftlichen Auswirkungen geführt haben. Es wird erwartet, dass Hitzewellen ähnlicher oder größerer Größenordnung in Bezug auf die Frequenz zunehmen (AR5, 2013; Russo et al., 2014, EWR, Nr. 1/2017), bis zu einem alle zwei Jahre in der zweiten Hälfte des 21.Jahrhunderts unter einem Szenario mit hohen Emissionen (RCP 8.5).

Um die Reaktion der öffentlichen Gesundheit auf extreme Temperaturen und Hitzewellen zu verbessern, hat das EuroHEAT -Projekt die gesundheitlichen Auswirkungen von Wärme in Städten der Europäischen Region der WHO quantifiziert und Optionen zur Verbesserung der Vorsorge der Gesundheitssysteme und ihrer Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit ermittelt. Die Kernbotschaft des Projekts ist, dass Hitze die Gesundheit bedroht und der Klimawandel das Auftreten von Hitzewellen erhöht.

Gesundheitliche Auswirkungen von heißem Wetter können verhindert und Strategien und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergriffen werden. Prävention erfordert ein Portfolio von Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen, einschließlich: meteorologische Frühwarnsysteme, rechtzeitige öffentliche und medizinische Beratung, Gesundheitsdienste für besonders gefährdete Gruppen, Verbesserungen der städtischen und gebauten Umwelt (z. B. Verbesserung des Wohnungswesens und der Raumplanung) und Sicherstellung, dass die Gesundheits- und Sozialsysteme handlungsbereit sind. Diese Maßnahmen können in einen definierten Aktionsplan für die Wärmegesundheit integriert werden.

Die folgenden acht Schritte zum Aufbau eines Aktionsplans für Wärmegesundheit wurden vom EuroHEAT-Projekt empfohlen:

  1. Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen und Institutionen und Ermittlung einer federführenden Stelle zur Koordinierung der Antworten;
  2. Verfügbarkeit präziser und zeitnaher Warnsysteme;
  3. Wärmebezogene Gesundheitsinformationen, die im Vorfeld entwickelt wurden;
  4. Vermeidung oder Verringerung der Wärmeexposition;
  5. Besondere Betreuung schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen;
  6. Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Sozialdienstleistungen und Infrastruktur;
  7. Echtzeit-Gesundheitsüberwachung integriert in den Planungsprozess und
  8. Überwachungs- und Bewertungskomponenten und -kriterien.

Beispiele für Aktionspläne für Wärmegesundheit oder ähnliche Pläne auf nationaler Ebene sind:

Auch auf regionaler Ebene gibt es Initiativen, wie den in der Region Kassel implementierten Service „Hitze Hotline Parasol“.

Die in den europäischen Ländern eingesetzten Systeme reichen von traditionellen passiven Kommunikationsansätzen (z. B. Medienmitteilungen) bis hin zu aktiver Kommunikation an schutzbedürftige Personen, z. B. werden Warnmeldungen an Zielgruppen gesendet.

Zusätzliche Details
Referenzinformationen

Details zur Anpassung

IPCC -Kategorien

Institutionell: Regierungspolitiken und -programme, Sozial: Information

Stakeholderbeteiligung

Für die Ausarbeitung von Aktionsplänen für die Wärmegesundheit ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren unerlässlich. Dies betrifft Akteure verschiedener Institutionen (Multi-Agenturen) und verschiedener Sektoren (sektorenübergreifend), wie bei fast allen Notfallplänen. Während viele Maßnahmen auf den Gesundheitssektor fallen, ist auch die aktive Einbeziehung anderer Sektoren von großer Bedeutung. Darüber hinaus werden häufig auf nationaler Ebene Aktionspläne für die Wärmegesundheit ausgearbeitet und auch auf regionaler bis lokaler Ebene umgesetzt; daher ist die Einbeziehung und vertikale Zusammenarbeit zwischen den einschlägigen Institutionen und Akteuren auf allen Governance-Ebenen von größter Bedeutung.

Kommunikation ist ein integraler Bestandteil des Umgangs mit Gesundheitsrisiken, die einen interaktiven Prozess des Austauschs von Informationen, Konzepten oder Bedenken im Zusammenhang mit solchen Risiken zwischen Einzelpersonen, Gruppen und Institutionen beinhaltet. Die möglichst frühzeitige Aufnahme eines Dialogs zwischen den verschiedenen beteiligten Akteuren – einschließlich der Zielnutzer – bietet mehrere Vorteile. Daher besteht zu Beginn die Notwendigkeit, Informationen und Wissen zur Verfügung zu stellen. Dies wird das Bewusstsein und die Besorgnis der verschiedenen Akteure stärken. Insbesondere begleitende Anstrengungen wie die Sensibilisierung der Bevölkerung im Zusammenhang mit wärmebedingten Auswirkungen und gesundheitlichen Problemen, insbesondere die Konzentration auf die am stärksten gefährdeten Gruppen, die für Gesundheitsrisiken durch Hitze anfällig sind, sind äußerst wichtige Bestandteile eines jeden Wärmegesundheitsplans und seiner erfolgreichen Umsetzung.

Erfolgsfaktoren und Hemmnisse

Auf der Grundlage der Erfahrungen der WHO Europa im Bereich Wärme und Gesundheit (z. B. EuroHEAT, Gesundheitsberatung und Europäische Arbeitsgruppe „Gesundheit im Klimawandel“) und aufder Grundlage bestehender Aktionspläne und Literatur für die Wärmegesundheit können Kernelemente für die erfolgreiche Umsetzung von Wärmegesundheitsaktionsplänen ermittelt werden:

  • eine Koordinierungsstelle, die für die Durchführung des Plans und die Zusammenarbeit mit mehreren Agenturen zuständig ist;
  • genaue und rechtzeitige Warnsysteme zur Festlegung der Schwellenwerte für Maßnahmen;
  • einen Plan für die Unterrichtung und Übermittlung von wärmebezogenen Gesundheitsinformationen, einschließlich einer eindeutigen Angabe, was an wen und wann übermittelt werden muss;
  • Empfehlungen (z. B. zur Verringerung der Wärmebelastung und Ratschläge, wie die Innentemperaturen während Hitzeepisoden niedrig gehalten werden können) für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen;
  • eine mittel- bis langfristige Vorsorge für das Gesundheits- und Sozialsystem (z. B. durch Schulung und Planung des Personals, angemessene Gesundheitsversorgung und Verbesserung der physischen Umwelt);
  • Überwachung der Mortalität und Morbidität im Zusammenhang mit Hitzestressperioden und einem Bewertungsmechanismus zur Bewertung der Planleistung;
  • Die wichtigsten Interessenträger (z. B. den Gesundheitsminister) und die breite Öffentlichkeit über die im Laufe des Jahres entwickelten Aktivitäten zu berichten.

Diese Elemente sind nicht sequentiell, obwohl einige in erster Linie über Planung und andere mehr über Antwort.

Um die Pläne vollständig umzusetzen, sind Koordinierungsbemühungen zwischen verschiedenen Akteuren auf nationaler, subnationaler und lokaler Ebene erforderlich. Dieser Aufwand kann anspruchsvoll sein und muss detailliert definiert werden, insbesondere in Bezug auf den Informationsfluss und die Beratung darüber, wer was und wann tut. Selbst wenn die Informationen gut kommuniziert werden, bedeutet dies nicht, dass die am stärksten gefährdeten Gruppen der Gesellschaft (ältere Menschen, kleine Kinder, Menschen mit aktuellen Gesundheitsproblemen usw.) erreicht werden und auf die bereitgestellten Informationen reagieren können. Einige zusätzliche Anstrengungen können im Hinblick auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen erforderlich sein, was andere finanzielle Anstrengungen erfordert und kurzfristig schwieriger durchzuführen sein könnte (z. B. im Falle von Gebäudeänderungen).

Kosten und Nutzen

Die meisten bestehenden Pläne werden von verwandten sektoralen Ministerien geleitet und/oder finanziert; in einigen Fällen bildeten Forschungsprojekte den Ausgangspunkt für die Planerstellung und (Pilot-)Umsetzung. Die vollständige Umsetzung eines Aktionsplans für Wärmegesundheit erfordert die Arbeit des Personals in verschiedenen Bereichen im Zusammenhang mit der Prävention von Gesundheitsrisiken, so dass die Schätzung der mit den Plänen verbundenen Kosten und Ressourcen ziemlich schwierig und kontextspezifisch ist.

Der Nutzen der Pläne liegt in der Prävention schädlicher gesundheitlicher Auswirkungen, insbesondere auf die am stärksten gefährdeten Zielgruppen. Die Vorteile wurden bisher nicht vollständig analysiert oder berechnet, da viele Pläne erst seit einigen Jahren bestehen und somit aktuell überwacht, aber noch nicht bewertet werden.

Im Allgemeinen kann festgestellt werden, dass die Übermittlung der Informationen an subnationale und lokale Multiakteure – die entweder entsprechend die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit verhindern oder zumindest minimieren können – im Vergleich zu einem Mangel an Informationen bereits ein klarer Vorteil ist. Dies gilt auch in Bezug auf die Kosten, da die bereitgestellten Informationen die effiziente Planung des Gesundheitspersonals und der damit verbundenen Gesundheitseinrichtungen unterstützen.

Die rechtliche und politische Grundlage eines Aktionsplans für die Wärmegesundheit kann unterschiedlich sein und Dokumente wie Anpassungsstrategien, Anpassungsaktionspläne oder Risikominderungs-/Managementstrategien umfassen. Die meisten Pläne wurden auf nationaler Ebene entwickelt. In einigen Fällen gab es bereits subnationale Pläne; der nationale Plan wurde entwickelt, um diese Erfahrungen zu sammeln und zielt darauf ab, einen Dachplan auf nationaler Ebene (z. B. im Falle Österreichs) zu erstellen.

Umsetzungszeitraum

Die Ausarbeitung eines Aktionsplans für die Wärmegesundheit ist ein relativ schneller Prozess, der einige Jahre dauern kann, abhängig von der erforderlichen Zusammenarbeit zwischen Akteuren im Bereich Gesundheit und Frühwarnung. Die Umsetzung und Überwachung ist ein kontinuierlicher Aufwand. Die meisten Aktionspläne für Wärmegesundheit sind von Mai bis September in Betrieb.

Lebensdauer

Die in den Plänen vorgesehenen Maßnahmen werden in der Regel langfristig fortgesetzt. Überwachung, Bewertung und Überprüfung sind wesentliche Bestandteile eines jeden Plans, um ihn an die sich entwickelnden Bedingungen anzupassen. Einige Pläne sehen eine Überarbeitung des Plans vor, nachdem mehr Erfahrungen gesammelt wurden.

Referenzinformationen

Referenz:

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Euroheat-Projekt, einschließlich des Dokuments: WHO-Regionalbüro für Europa, (2009). Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bei extremen Wetter-/Wärmewellen – Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger

Unterstütyer:
WHO – Regionalbüro für Europa

Veröffentlicht in Climate-ADAPT Nov 22 2022   -   Zuletzt aktualisiert in Climate-ADAPT Aug 17 2023

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