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© Municipality of Tatabánya
Um die Auswirkungen von Hitzewellen und Waldbränden zu reduzieren, verwendet Tatabánya ein proaktives Hitze- und UV-Warnsystem sowie verbesserte Feuerwehrfähigkeiten und Bildungsaktivitäten, die sich an gefährdete Gruppen richten. Das Engagement und die Kommunikation der Gemeinschaft spielen eine zentrale Rolle für den Erfolg dieser Maßnahmen.
Die Stadt Tatabánya verfügt über eine Strategie und einen Aktionsplan für den lokalen Klimawandel, die 2008 angenommen wurden und umgesetzt wurden, um verschiedenen Klimagefahren entgegenzuwirken, die sich hauptsächlich auf die Gesundheit der Menschen auswirken (z. B. Hitzewellen und Hitzestress, UV-Strahlung, Waldbrände).
Die Strategie und der Plan basieren auf einem umfassenden Ansatz, der sowohl den Klimaschutz als auch die Anpassung an den Klimawandel berücksichtigt, Klimaerwägungen in die Entscheidungsfindung einbezieht und Anpassungsbedenken in kommunale Prozesse einbezieht. Um den Auswirkungen von Hitzewellen und Waldbränden auf das Klima zu begegnen, wurden drei spezifische Maßnahmen umgesetzt: (1) ein lokales Wärme- und UV-Alarmsystem; (2) das Bildungsprogramm "Intelligente Sonne"; und (3) Maßnahmen zur Verbesserung der Kapazitäten der Feuerwehr.
Beschreibung der Fallstudie
Herausforderungen
Ungarn hat ein kontinentales Klima, das durch heiße Sommer (Temperaturextreme sind etwa 42 ° C) und eine niedrige Gesamtfeuchtigkeit gekennzeichnet ist. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 600 mm, aber Schauer und kalte bis eisige Winter sind häufig. Hitzewellenereignisse, insbesondere im Sommer, sind im Zeitraum 1961-2010 häufiger, länger und intensiver geworden. Darüber hinaus haben Häufigkeit, Dauer und Schwere der Dürre in den letzten Jahrzehnten zugenommen (Klimawandel,2020). Klimaprojektionen auf der Grundlage von RCP4.5- und 8.5-Szenarien deuten darauf hin, dass diese Trends (Zunahme von Hitzewellen und Dürren) in den kommenden Jahrzehnten anhalten werden (siehe EUA-Karten zu extremen Hitzewellen und EUA-Indikatoren zu meteorologischen und hydrologischen Dürren),was sich auf die ungarische Landschaft und Gesellschaft auswirkt.
Tatabánya hat und wird weiterhin mit zwei großen klimabedingten Risiken konfrontiert sein, für die Anpassungsmaßnahmen erforderlich sind: Hitzewellen (einschließlich der Verbindung zum städtischen Wärmeinseleffekt) und Waldbrände. Diese beiden Risiken, die durch extreme Temperaturen und Dürren verursacht werden, bedrohen die umliegende Region und die Gesundheit der Bevölkerung (auch durch Luftverschmutzung). Darüber hinaus nehmen derzeit starke Regenfälle und Überschwemmungen zu.
Politischer Kontext der Anpassungsmaßnahme
Case developed and implemented as a climate change adaptation measure.
Ziele der Anpassungsmaßnahme
Im Rahmen der Strategie für den lokalen Klimawandel und des Aktionsplans wurden in Tatabánya drei Maßnahmen umgesetzt: (i) ein lokales Wärme- und UV-Alarmsystem; ii) das Bildungsprogramm „Intelligente Sonne“; und iii) Maßnahmen zur Verbesserung der Kapazitäten der Feuerwehr.
Das lokale Hitze- und UV-Alarmsystem und das Smart Sun Educational Programme wurden entwickelt, um die Öffentlichkeit vor den schädlichen Auswirkungen hoher Temperaturen (einschließlich Hitzewellen) und UV-Strahlung zu schützen. Sie streben an:
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Auswirkungen von Hitzewellen auf die Gesundheit und für effiziente Maßnahmen zum Selbstschutz vor ungünstig hohen Temperaturen;
- Verringerung der Zahl der Menschen, die den schädlichen Auswirkungen von Hochtemperaturbedingungen ausgesetzt sind, und Bereitstellung von Informationen, die schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit verringern können;
- Sparen Sie Ressourcen, indem Sie sich auf Präventionsmaßnahmen konzentrieren und nicht auf Maßnahmen, die die Folgen angehen.
Die Maßnahmen zum weiteren Kapazitätsaufbau der Feuerwehr sollten die Öffentlichkeit und die Wälder vor Waldbränden schützen und dem Verlust der biologischen Vielfalt vorbeugen. Die Maßnahmen zielen insbesondere darauf ab,
- Vermeidung von Schäden durch Waldbrände und gesundheitlichen Auswirkungen durch den Rauch und den Verlust an biologischer Vielfalt;
- Verhindern Sie Opfer unter den Feuerwehrleuten aufgrund mangelnder Ausbildung und Kapazität.
In diesem Fall implementierte Anpassungsoptionen
Lösungen
Tatabánya etablierte eine Mischung aus weichen Maßnahmen, um die Auswirkungen von Hitzewellen und Waldbränden zu bewältigen. Unter diesen ist ein Wärme- und UV-Alarmsystem vorhanden: Wenn extrem heißes Wetter vorhergesagt wird, wird ein Hitzewellen- und UV-Protokoll in Gang gesetzt. Der Ungarische Meteorologische Dienst und das Nationale Gesundheitsamt melden Warnungen vor Hitzewellen oder hoher UV-Strahlung an die lokalen Behörden. Danach erhalten die Bürger eine Ausschreibung in gedruckter oder elektronischer Form. Das Protokoll besteht aus einer Reihe von Aktivitäten, die den Bürgern Ratschläge geben, wie sie sich auf die prognostizierte Hitzewelle vorbereiten und an wen sie sich bei gesundheitlichen Problemen wenden können. Ein wichtiger Aspekt ist, dass Informationen die Bürger schnell und über verschiedene Kanäle (lokales Radio, Fernsehen, Homepage der Stadt, Facebook) erreichen. Sobald eine bevorstehende Hitzewelle vorhergesagt wird, wird der Nationale Arzt von Ungarn informiert. Anweisungen für Bürger, Institutionen, Gesundheitsorganisationen und Medien, die alle 30 Minuten aktualisiert werden, werden über verschiedene Medienkanäle verteilt: Die lokalen und regionalen Medien werden alarmiert. Informationen werden auch über andere Kanäle verbreitet: die Homepage der Stadt, Postzustellung und Faxe an alle Behörden, Institutionen, öffentlichen Unternehmen und Arbeitgeber.
Das Hitzewarnsystem wurde bereits mehrfach aktiviert: In den letzten acht Jahren (bis 2020) wurden in Tatabánya durchschnittlich 3-5 Ausschreibungen pro Jahr veröffentlicht. Das UV-Warnsystem wurde einmal jährlich aktiviert, außer im Jahr 2012, als es zweimal aktiviert wurde. Nach Angaben des Bürgermeisteramts sind sich immer mehr Einwohner bewusst, was sie während einer Hitzewelle oder eines UV-Strahlungsalarms tun sollten.
Im Rahmen des Bildungsprogramms Smart Sun werden verschiedene gefährdete Gruppen (z. B. Säuglinge und ihre Eltern, Jugendliche, alte Menschen und kranke Menschen) auf die schädlichen Auswirkungen von Hitzewellen und hoher Sonnenaktivität auf den menschlichen Körper sowie auf die einfachen und wirksamen Maßnahmen zum Schutz und zur Pflege anderer Menschen aufmerksam gemacht (z. B. Trinken von 2-3 Liter stillem Wasser pro Tag, Aufenthalt in Innenräumen oder an schattigen Orten zwischen 11:00 und 15:00 Uhr, Tragen von Lichthüten, Tragen von Sonnenbrillen usw.).
Erwachsene werden auch auf ihre Rechte in Bezug auf die Arbeitsumgebung aufmerksam gemacht, insbesondere wenn ihre Arbeit Outdoor-Aktivitäten umfasst. Zum Beispiel sollten Arbeitgeber Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten, mit Trinkwasser und angemessener Kleidung versorgen und darauf achten, ein angemessenes Arbeitsregime einzuführen (1 Stunde Arbeit im Freien in der Hitzewelle sollte von 30 Minuten Ruhe gefolgt werden).
Höhere Temperaturen über längere Zeiträume, geringere Niederschläge und wechselnde Windmuster erhöhen das Risiko von Waldbränden in vielen europäischen Regionen. In den letzten Jahren gab es jedoch nur kleine Brände (hauptsächlich in der Nähe bebauter Gebiete). Die Stadt Tatabánya in Ungarn hat die Fähigkeit der Feuerwehren zur Bekämpfung von Waldbränden verbessert, indem sie:
- Bereitstellung von fachlicher Ausbildung und Ausrüstung
- Verbesserung des Straßennetzes in Waldgebieten und dadurch Verbesserung der Zugänglichkeit für die Rettungsdienste während eines Brandes
- Bereitstellung von Wachtürmen oder Kamerasystemen, die dazu beitragen können, Brände frühzeitig zu erkennen; und
- Bereitstellung gut verwalteter Notfallsysteme.
Die Verwendung eines Feuerwetterindexsystems hilft der Feuerwehr, sich auf solche Ereignisse vorzubereiten und darauf zu reagieren. Eine Stärkung des lokalen und regionalen Katastrophenmanagements hat zu einer Verringerung der Schäden durch Waldbrände und der Zahl der Opfer unter den Feuerwehrleuten geführt. Ein zusätzlicher Nebeneffekt ist, dass diese Maßnahmen auch bei der Bewältigung anderer Naturgefahren wie Sturmereignissen und Überschwemmungen geholfen haben, die aufgrund des prognostizierten Klimawandels voraussichtlich häufiger auftreten werden.
Zusätzliche Details
Beteiligung der Stakeholder
Der Tatabánya-Aktionsplan für den Klimawandel ist das Ergebnis der Integration von Top-down- und Bottom-up-Ansätzen. Der Plan wurde mit Unterstützung des Soziologischen Forschungsinstituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften erstellt. Die Stadt Tatabánya hat die von der Akademie vorgeschlagenen Initiativen unterstützt und mit Unterstützung der Zivilgesellschaft die Probleme des Umweltschutzes und insbesondere die mit den Risiken des Klimawandels verbundenen Probleme angegangen.
Bei der Ausarbeitung des Plans fanden umfangreiche Konsultationen der Interessenträger statt. Alle relevanten kommunalen Stellen waren beteiligt: das Bildungsministerium der Gemeinde Tatabánya, das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit, Schulen (Lehrer und Studenten), Kindertagesstätten, örtliche Krankenhäuser, Ingenieure, Versorgungsunternehmen (Stromunternehmen, Industrieunternehmen, Transportunternehmen, Abfallwirtschaftsunternehmen usw.).
Das Wärme- und UV-Warnsystem basiert auf der engen Zusammenarbeit und Beteiligung von 22 verschiedenen Organisationen, darunter die örtliche Polizei, der örtliche Rettungsdienst, der örtliche Zivilschutz, die örtliche Feuerwehr, Krankenhäuser, Wasserversorgungsunternehmen und Schulen. Die Bewohner von Tatabánya bildeten drei aktive Gruppen, die sich jeweils für die Förderung der lokalen Nachhaltigkeit einsetzten. Unter ihren vielen Errungenschaften haben sie zum Hitze- und UV-Alarmprogramm beigetragen, Teams organisiert, die bei der Umsetzung des Aktionsplans zum Klimawandel auf lokaler Ebene helfen, Emissionsreduktionsziele festgelegt und Bildungs- und Informationsprogramme umgesetzt (die Stadt hat ein jährliches Budget für ihr Wohnungsprogramm, das Energieeinsparungen beinhaltet). Die drei Gruppen und ihre Ziele sind wie folgt:
- Die erste Gruppe ist die Inhabitants Group, die sich auf die Entwicklung einer neuen Vision für die Zukunft der Stadt konzentriert: sie dient in repräsentativer Funktion in der öffentlichen Entscheidungsfindung und hat durch ihre Bemühungen dazu beigetragen, die Kommunikation zwischen Anwohnern und Beamten zu fördern, indem sie dafür gesorgt hat, dass lokale Interessen bekannt gemacht werden;
- Die zweite Gruppe ist der Gemeinderat der Schüler: dies setzt sich aus Studierendenvertretern zusammen, die eine Vielzahl von Aufgaben wahrnehmen, einschließlich der Beteiligung an der lokalen Entscheidungsfindung;
- Die dritte Gruppe ist die Local Climate Group, die sich aus einer Vielzahl von Einzelpersonen zusammensetzt, darunter Studenten, Rentner, Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Ingenieure, Wissenschaftler, Beamte, Unternehmensleiter und andere Bewohner.
Erfolgsfaktoren und limitierende Faktoren
Die breite Einbindung kooperierender Akteure ist einer der Erfolgsfaktoren, die zur Entwicklung und zum Betrieb des Wärme- und UV-Alarmsystems geführt haben. Ein einfach zu aktivierendes Verfahren des Warnsystems erleichtert auch die Frühwarnkommunikation über das potenzielle Risiko und eine Bereitschaftsreaktion der Bürger. Die Ausschreibung beginnt im Büro des Bürgermeisters. Es informiert dann etwa 150 Institutionen, die dann die Warnung an ihre Arbeiter und ihre Kontakte weiterleiten. Jedes Organ ist somit während einer Ausschreibung über seine Zuständigkeiten informiert und sich dieser bereits bewusst. Durch diesen Prozess und die Einbeziehung der Medien (lokale Radiosender und Fernsehen) wird fast die gesamte Bevölkerung der Stadt auf die Warnung aufmerksam gemacht. Auch das Kommunikationsbüro des Bürgermeisters informiert die Politiker.
Das Soziologische Forschungsinstitut half der Stadt bei der Erstellung des Alarmplans. Dies ermöglichte es dem Institut, eine solide interne Expertise zu entwickeln, die anderen ungarischen Gemeinden und Mitgliedern des Vereins für klimafreundliche Städte zur Verfügung gestellt werden kann.
Kosten und Nutzen
Die Entwicklung der Strategie und des Aktionsplans für den lokalen Klimawandel wurde aus dem auf kommunaler Ebene verfügbaren Budget für Umweltbildung und Klimawandel finanziert. Mitarbeiter der Gemeinde Tatabánya und des Soziologischen Forschungsinstituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften wurden beauftragt, die Strategie und den Plan zu entwickeln.
2009 wurden von der Abteilung Umweltbildung und Klimawandel Mittel in Höhe von 4 000 000 HUF (rund 15 000 EUR) zur Verfügung gestellt, und ein hauptamtlicher Klimamanager wurde für die Umsetzung des Aktionsplans eingesetzt. Dieses Budget blieb im Laufe der Jahre ungefähr konstant: 4-6.000.000 HUF wurden jährlich von der Gemeinde Tatabánya zur Verfügung gestellt, während zusätzliche Beiträge von anderen beteiligten Organisationen zur Verfügung gestellt wurden.
Rechtliche Aspekte
Der Tatabánya-Aktionsplan für den Klimawandel wird im Rahmen der 2008 angenommenen nationalen Klimaschutzstrategie Ungarns gefördert. Die Abteilung für Strategie und Kontrolle von Tatabánya war die führende Regierungsbehörde während der Vorbereitung und ist die führende Durchführungsstelle.
Implementierungszeit
Für die Entwicklung der Strategie und des Aktionsplans für den lokalen Klimawandel waren etwa 1,5 Jahre erforderlich. Die Umsetzung der Maßnahmen begann 2008 und ist im Gange, wobei die bereits umgesetzten Maßnahmen noch aktiv sind.
Lebensdauer
Der Klimawandel-Aktionsplan bezieht sich auf den Zeitraum 2008-2025. Die Gemeinde Tatabánya wird regelmäßig über ihren Fortschritt informiert. Eine Überarbeitung der Strategie und des Aktionsplans ist für die nächsten anderthalb Jahre geplant.
Referenzinformationen
Kontakt
András Márton Oláh
Tatabánya Megyei Jogú Város Önkormányzata
2800 Tatabánya, Fő tér 6.
Hungary
E-mail: klima@tatabanya.hu
Websites
Referenzen
Hauptsächlich Gemeinde Tatabánya und bis zu einem gewissen Grad Adaptation Inspiration Book of the CIRCLE 2 project (2013)
Veröffentlicht in Climate-ADAPT: Nov 22, 2022
Please contact us for any other enquiry on this Case Study or to share a new Case Study (email climate.adapt@eea.europa.eu)

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