1.4 Erhebung von Informationen

Die Entwicklung der Anpassungspolitik sollte auf Fakten und fundierten Informationen und Kenntnissen beruhen. Bei der Planung der Anpassung sollte eine Sammlung aller potenziell relevanten Informationen vorgenommen werden. Dazu gehören:

  • Ermittlung bestehender Arbeiten zu aktuellen und potenziellen künftigen klimabezogenen Auswirkungen und Risiken,
  • laufende anpassungsrelevante Tätigkeiten und
  • Beispiele für bewährte Verfahren innerhalb oder außerhalb des Landes.

I. Ermittlung bestehender Arbeiten zu aktuellen und künftigen klimabezogenen Auswirkungen und Risiken

Eine erste Überprüfung bestehender Arbeiten zu möglichen kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen des Klimawandels sollte durchgeführt werden. Auf globaler Ebene hat das IPCCC den AR6 entworfen, der das aktuellste physikalische Verständnis des Klimasystems und des Klimawandels anspricht und die neuesten Fortschritte in der Klimawissenschaft zusammenbringt. Die EUA erstellt zahlreiche Indikatoren, die den beobachteten und projizierten Klimawandel und seine Auswirkungen in Europa beschreiben. Darüber hinaus bietet der EWR-Bericht „Europas sich verändernde Klimagefahren – ein indexbasierter interaktiver EWR-Bericht“ einen nützlichen Überblick über die EWR-Indikatoren sowie zusätzliche Informationen über den politischen Kontext. Ein zuverlässiger und nutzerorientierter Klimadienstleister ist Copernicus Climate Change Service (C3S). C3S bietet Zugang zu Informationen über vergangene, aktuelle und zukünftige Klimazustände in Europa; insbesondere bietet der Climate Data Store (CDS) maßgeschneiderte Dienstleistungen für spezifische öffentliche oder kommerzielle Bedürfnisse. Der European Climate Data Explorer ist eine grafische Benutzeroberfläche, die interaktiven Zugriff auf viele Klimaindizes aus dem Climate Data Store des C3S auf einfache Weise ermöglicht. Darüber hinaus bietet C3S über sein Sectoral Information System (SIS) jährliche Klimaberichte, Klimabulletins sowie Pilotstudien zur Klimaverträglichkeitsprüfung für ausgewählte Sektoren an. Speziell im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimas auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden sammelt die Gruppe eine Fülle relevanter Ressourcen. Die Europäische Beobachtungsstelle für Klimagesundheit kann in verschiedenen Phasen des Politikzyklus Informationen unterstützen, einschließlich der Entwicklung, Umsetzung, Überwachung und Bewertung gesundheitsbezogener Anpassungsstrategien und -pläne.

Darüber hinaus bewertet die Reihe von PESETA-Projekten (PESETA I, II, III und IV) der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) mögliche biophysikalische und wirtschaftliche Folgen des künftigen Klimawandels für Europa.

In dieser Screening-Phase sollten auch die Ergebnisse von Projekten und Studien berücksichtigt werden, die sich auf bestimmte Sektoren konzentrieren, wie z. B.: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Fischerei, Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen, Gesundheit, Energie, Tourismus, Verkehr, Bau/Gebäude, Wirtschaft/Industrie, Katastrophenschutz/Katastrophenrisikominderung, Raumplanung/Landnutzungsplanung und soziale Fragen. Die EUA gibt einen Überblick über die Herausforderungen, die sich aus den Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen für den Agrar-, Verkehrs- und Energiesektor ergeben. Sektorale Verbände, Beratungsstellen oder einzelne öffentliche Einrichtungen führen sektorale Analysen durch. Vergangene Natur-/Wetter- und Klimaereignisse und Katastrophen werden in mehreren internationalen Datenbanken wie EM-DAT oder DesInventar dokumentiert. Aufgrund von Schwellenwerten in der Berichterstattung haben siejedoch ihre Grenzen. Auch der Versicherungssektor, insbesondere die Rückversicherungsunternehmen, unterhalten Risiko- und Risikodatenbanken. Der EWR verfügt jährlich über einen Indikator und ein Dashboard, das auf NatCatSERVICE und CATDAT (Risklayer) basiert.

Dieser umfassende erste Überblick wird dazu beitragen, den Prozess auszulösen und einen Anpassungsfall zu entwickeln und die Grundlage für eine eingehendere Analyse zu einem späteren Zeitpunkt zu schaffen. Darüber hinaus unterstützt er die Förderung der Diskussion über anpassungspolitische Aspekte wie Ziele, vorrangige Sektoren, schutzbedürftige Gruppen usw.

II. Ermittlung laufender Aktivitäten, die für die Anpassung von Bedeutung sind

Die Anpassung sollte nicht isoliert erfolgen. Relevante Instrumente und laufende Anpassungsmaßnahmen (auch wenn sie möglicherweise nicht unter der Überschrift „Anpassung“) durchgeführt werden, sollten ermittelt werden, z. B. Katastrophenrisikominderung und -management, Schutz der biologischen Vielfalt oder Landnutzungsplanung/räumliche Planungspolitik. Darüber hinaus sollten bestehende sektorale oder regionale Anpassungsstrategien/-pläne im Land sowie transnationale und europäische Anpassungs- und Anpassungsmaßnahmen ermittelt werden.

Dies kann in enger Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Behörden und betroffenen Interessenträgern mit folgenden Leitfragen erfolgen, um bei der Ermittlung laufender Anpassungsmaßnahmen zu helfen:

  • Wurden sie bereits mit den Themen Klimawandel oder Anpassung konfrontiert?
  • Kennen sie Studien oder Projekte zum Thema Klimawandel oder Anpassung aus anderen Quellen (Universitäten, andere Forschungseinrichtungen, Ministerien, andere Länder usw.), die wichtig sind?
  • Gibt es bereits Maßnahmen, die zur Anpassung beitragen, auch wenn sie nicht speziell als Anpassungsmaßnahmen bezeichnet oder gekennzeichnet sind?
  • Wurden bereits gezielte anpassungsrelevante Maßnahmen durchgeführt?
  • Gibt es Instrumente, Strategien, Prozesse usw., die für die Anpassung an den Klimawandel wichtig sind oder genutzt werden könnten?
  • Was sind bestehende Netze oder Initiativen für die Anpassung relevant und wie können sie für die Anpassung genutzt oder beschlagnahmt werden?

Eine Übersicht über länderspezifische Aktivitäten im Bereich der Anpassung an den Klimawandel finden Sie auf den Climate-ADAPT-Länderseiten.

III. Entdecken Sie bewährte Verfahren innerhalb oder außerhalb des Landes

Anpassungspraktiken, die in einem Bereich gut funktionieren, können möglicherweise übertragen werden, um ähnliche Herausforderungen in anderen Bereichen unter Berücksichtigung spezifischer Kontexte zu bewältigen. Die Leistung einzelner Maßnahmen kann jedoch vom Umfang des Problems und vom spezifischen Umfang der Umsetzung abhängen. Die Nutzung bestehender Informationen über gute Anpassungspraktiken und Erfahrungen (z. B. Climate-ADAPT-Fallstudien) kann auch das individuelle Ressourcen- und Aufwandsmanagement optimieren.

Zusätzliche Ressourcen

EWR-Indikatoren

Copernicus Climate Change Service (C3S)

Klimadatenspeicher (CDS)

Europäischer Klimadaten-Explorer

Studie zur Anpassungsmodellierung

Klimainformationen

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