Überzeugt, ambivalent oder annoyiert: Tiroler Skitourismus und ihre Wahrnehmung des Klimawandels
Beschreibung
Der Fokus auf schneeabhängige Aktivitäten macht den alpinen Wintertourismus besonders für den Klimawandel sensibel. Stakeholder-Risikowahrnehmungen sind ein Schlüsselfaktor bei der Anpassung an den Klimawandel, da sie das Handeln der Interessenträger grundlegend vorantreiben oder einschränken. Dieser Beitrag untersucht die Wahrnehmung des Klimawandels von Akteuren des Wintertourismus in Tirol (Österreich). Anhand eines qualitativen Ansatzes wurden Experteninterviews durchgeführt. Es wurden vier Meinungskategorien ermittelt, die unterschiedliche Einstellungen zu Fragen des Klimawandels widerspiegeln: überzeugte Planer, verärgerte Leugner, ambivalente Optimisten, überzeugten Warte-und-Seher. Obwohl die Ergebnisse im Allgemeinen auf ein wachsendes Bewusstsein für den Klimawandel hindeuten, beschränkt sich dieses Bewusstsein hauptsächlich auf die Wahrnehmung des Problems als globales Phänomen. Das Bewusstsein für regionale und branchenspezifische Folgen des Klimawandels, die zu einem Handlungsbedarf führen, konnte nicht identifiziert werden. Aktuelle technische Strategien, wie die Beschneiung, sind nicht in erster Linie klimabedingt. Derzeit ist die Bewältigung des Klimawandels keine Priorität für das Risikomanagement. Die Ergebnisse weisen darauf hin, wie wichtig es ist, Kenntnisse über regionale und branchenspezifische Folgen des Klimawandels zu gewinnen und zu vermitteln, um Maßnahmen auf Zielebene zu bewirken.
Referenzinformationen
Quelle:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0261517713001428Veröffentlicht in Climate-ADAPT Nov 22 2022 - Zuletzt aktualisiert in Climate-ADAPT Nov 22 2022