Beteiligung der Interessenträger an der Anpassung an den Klimawandel – Lehren und Erfahrungen aus Deutschland

Beschreibung

Offenheit und Zusammenarbeit sind ein wichtiges Prinzip der deutschen Anpassungsstrategie; die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen wird daher von breiten und diversifizierten Prozessen der Beteiligung der Interessenträger begleitet. Vor allem drei deutsche Ministerien haben die Beteiligung der Interessengruppen initiiert und unterstützt: das Bundesministerium für Umwelt, das bei der Entwicklung von Anpassungspolitiken führend ist, das Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die Förderung von zwei Forschungsprogrammen zur Anpassung und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung durch Förderung regionaler Modellprojekte. Eine Überprüfung dieser Stakeholder-Integrationsprozesse zeigt, dass unterschiedliche Beteiligungsgrade (Kommunikation, Konsultation, Koproduktion und Mitentscheidung) realisiert wurden und dass sowohl wissenschaftsbasierte als auch politikbasierte Ansätze verfolgt wurden. Während wissenschaftsbasierte Ansätze darauf abzielen, die Forschungsergebnisse zu verbessern, zielen politikbasierte Ansätze darauf ab, die politische Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Eine breite Palette von Akteuren war beteiligt, und fast alle 15 Sektoren, die in der deutschen Anpassungsstrategie erwähnt wurden, wurden abgedeckt. Während Themen wie Landwirtschaft oder Wasser weitgehend angesprochen wurden, wurden wirtschaftliche Probleme nur von einer Minderheit von Ereignissen berührt. Forscher und Vertreter der Verwaltung haben an fast allen Veranstaltungen teilgenommen, während politische Entscheidungsträger, Unternehmen und Organisationen der Zivilgesellschaft weniger vertreten waren. Der Bericht schließt mit Empfehlungen für die Planung und Durchführung von Stakeholderbeteiligungsprozessen und schlägt je nach verfolgten Zielen geeignete Gestaltungen vor.

Referenzinformationen